BU: Der INDUROS wurde mit der Fähigkeit ausgestattet, vollautonom sowohl indoor als auch outdoor zu operieren und zwar multiterrain. Das bedeutet: Die Roboter fahrt vollautonom indoor, outdoor und kombiniert – auf guten wie schlechten Böden, über Hindernisse wie Bodenschwellen oder Schotter und auch bei Wind und Wetter von Halle zu Halle. Foto. Innok Robotics GmbH
Autonome mobile Roboter haben bei Rigdon, dem führenden Spezialisten für Reifenaufbereitung in Günzburg (Deutschland), eine grundlegende Transformation der internen Logistik eingeleitet. Mit ihrem Fokus auf Effizienzsteigerung, Flexibilität und Kostensenkung war es für das mittelständische Unternehmen entscheidend, eine zukunftssichere Lösung für die stetig wachsenden logistischen Anforderungen zu finden. Autonome mobile Roboter mit multiterrain und outdoor Fähigkeiten erwiesen sich dabei als die ideale Antwort auf die komplexen Herausforderungen im innerbetrieblichen Materialfluss.
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Autonome mobile Roboter: Hohe Anforderungen an Flexibilität und Effizienz
Rigdon sah sich vor dem Hintergrund stetig wachsender Produktionsmengen und komplexer Fertigungsprozesse mit erheblichen logistischen Engpässen konfrontiert. Täglich mussten große Mengen an Reifen zwischen den verschiedenen Produktionsstationen und dem Lager transportiert werden. Die bisherigen, rein manuell gesteuerten Transportlösungen waren mit hohem Personalaufwand verbunden und zunehmend ineffizient. Hinzu kam, dass die Bodenverhältnisse sowohl in den Produktionshallen als auch auf den Außenflächen anspruchsvoll waren. Unebene Untergründe, Schotter, Bodenschwellen sowie wechselnde Witterungsbedingungen stellten für herkömmliche Transportroboter ein unüberwindbares Hindernis dar.
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Evaluierte Einsatzmöglichkeiten für die neue Logistiklösung
Im Rahmen einer umfassenden Evaluierungsphase wurden verschiedene Einsatzszenarien für den autonomen Materialtransport untersucht. Im Fokus standen Transportfahrzeuge für Palettenwägen, Gitterboxen, CC-Container, Schrott- und Spänebehälter sowie die Möglichkeit, einen Routenzug mit mehreren Anhängern durch ein autonomes System zu ersetzen. Besonders attraktiv war die Option, mittels „Rollenförderer“ auch Kleinladungsträger (KLT) und Pakete multiterrainfähig zwischen den Stationen zu bewegen.
Schlussendlich entschied sich Rigdon, den Prozess des Reifenwägentransports zwischen den Produktionsstationen und dem Lager als erstes Einsatzszenario für die Automatisierung auszuwählen. Der autonome mobile Roboter sollte dabei die Reifenwägen vollautomatisch an- und abkoppeln und den Transport selbständig durchführen.


Die technische Umsetzung: Der INDUROS von Innok Robotics
Die Wahl fiel auf den INDUROS von Innok Robotics – einen autonomen mobilen Roboter, der speziell für anspruchsvolle Indoor- und Outdoor-Bedingungen entwickelt wurde. „Die Roboter fahrt vollautonom indoor, outdoor und kombiniert – auf guten wie schlechten Böden, über Hindernisse wie Bodenschwellen oder Schotter und auch bei Wind und Wetter von Halle zu Halle.“ Dank seiner multiterrain Fähigkeit bewältigt der INDUROS sowohl ebene Hallenböden als auch unbefestigte Außenflächen ohne Einschränkungen.
Das Layout der Anlage wurde so konzipiert, dass der INDUROS nahtlos in den bestehenden Produktionsprozess integriert werden konnte. Er transportiert die Reifenwägen vollautonom zwischen den einzelnen Stationen, kuppelt diese automatisch an und ab und arbeitet dabei völlig eigenständig, ohne dass eine ständige Überwachung durch das Personal erforderlich wäre.
Maximale Verfügbarkeit durch autonome Ladeprozesse
Ein weiterer entscheidender Vorteil des INDUROS liegt in seinem intelligenten Lademanagement. Der Roboter verfügt über eine induktive Ladestation und lädt sich vollautomatisch auf. Im Regelbetrieb erfolgt das Laden entweder nach rund 14 Stunden Einsatzzeit oder durch „in Process charging“ zwischen den Missionen. Dadurch kann der INDUROS auch über 24 Stunden hinweg kontinuierlich betrieben werden.
Warum die Wahl auf den INDUROS fiel
Die Entscheidung für den INDUROS fiel nicht zufällig. Seine einzigartige Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zuverlässig zu operieren, machte ihn zur optimalen Lösung. Dank der Innok Hybrid Navigation war es nicht erforderlich, bauliche Veränderungen an den bestehenden Produktionsgebäuden oder Außenflächen vorzunehmen. Weder Reflektoren noch Induktionsschleifen mussten installiert werden. Dies ermöglichte eine besonders schnelle, kosteneffiziente und unkomplizierte Implementierung.
Auch das Sicherheitskonzept des INDUROS überzeugte: „Die Sicherheitsstandards des INDUROS, einschließlich zertifizierter Laserscanner und outdoor-zugelassener Safety-Scanner, stellten sicher, dass der Roboter auch in einem Umfeld mit vielen Personen sicher arbeiten kann.“
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Schnelle Implementierung in wenigen Tagen
Ein weiterer Vorteil lag in der schnellen Inbetriebnahme. Dank der intuitiven Innok Cockpit Software konnten sowohl die Navigation als auch das Auftragsmanagement samt ERP-Anbindung zügig eingerichtet werden. „Die Integration des INDUROS in den Produktionsprozess von Rigdon war innerhalb weniger Tage abgeschlossen, sodass der Roboter umgehend in den täglichen Betrieb integriert werden konnte.“
Konkrete Vorteile für Rigdon: Effizienzsteigerung und schnelle Amortisation
Der Nutzen für Rigdon war unmittelbar spürbar. Die autonome An- und Abkopplung der Reifenwägen und der sichere, kontinuierliche Transport sorgten für eine signifikante Effizienzsteigerung. Insbesondere die Möglichkeit, den INDUROS rund um die Uhr einzusetzen, entlastete das Unternehmen in Zeiten zunehmender Personalengpässe. „Dies war besonders wichtig, da Rigdon immer größere Probleme hatte, Mitarbeiter für die Nachtschicht zu finden.“
Gleichzeitig konnten durch den Wegfall manueller Transporte wertvolle personelle Ressourcen anderweitig eingesetzt werden. „Die Reduzierung der Betriebskosten und eine bessere Nutzung der personellen Ressourcen erlaubten es, wichtige Fachkräfte in qualifiziertere Tätigkeiten einzusetzen.“
Beeindruckende Wirtschaftlichkeit: ROI unter einem Jahr
Die Wirtschaftlichkeit der Lösung spricht für sich: „Vor dem Kauf des Roboters fielen bei Rigdon nur für den Prozess des Reifentransportes Kosten von rund 60.000 Euro pro Schicht und Jahr an. Darin sind die Lohnkosten von knapp 50.000 Euro enthalten, sowie das Leasing des Gabelstaplers und die Energiekosten für das Fahrzeug. Bei einem Dreischichtbetrieb entstehen so Kosten von rund 180.000 Euro.“ Der ROI des Innok Roboters wurde somit bereits nach deutlich unter einem Jahr erreicht.
Zukunftsperspektiven: Ausbau der autonomen Flotte geplant
Neben den finanziellen Vorteilen überzeugten vor allem die technologische Flexibilität und die robuste Bauweise des INDUROS. Dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technologie kann Rigdon auch zukünftig von der autonomen Mobilität profitieren. Geplant ist bereits die Erweiterung des Robotereinsatzes um zusätzliche Fahrzeuge, die über das Innok Cockpit oder über etablierte Schnittstellen wie den Branchenstandard VDA5050 in den Flottenbetrieb integriert werden können.