BU: Die Verschieberegale von SSI Schäfer bieten mit einer Höhe von fast 11 Metern ausreichend Lagerkapazität. Foto: SSI SCHÄFER
Lagerautomatisierung für kleine Flächen ermöglicht es Unternehmen, auch bei beschränktem Raumangebot ihre logistischen Prozesse effizienter zu gestalten, Bestände präzise zu verwalten und die Durchlaufzeiten deutlich zu verkürzen. Der Verpackungsspezialist DUCAJU in Belgien zeigt, wie dies konkret in der Praxis aussehen kann: Mit einem neuen Lagerkonzept von SSI Schäfer konnte das Unternehmen die Lagerkapazität trotz halbierter Fläche massiv steigern.
„Unser neues Lager ist nur noch halb so groß wie das alte. Dennoch konnte SSI Schäfer eine Kapazitätssteigerung von 84 Prozent erreichen“, sagt Pieter Debucquoy, Innovation & Technical Manager bei DUCAJU. „Das ist sehr beachtlich!“
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Historisch gewachsen, strategisch erweitert
DUCAJU hat seinen Sitz im belgischen Erpe-Mere und blickt auf eine lange Unternehmensgeschichte zurück. „Unsere Wurzeln reichen bis ins Jahr 1729 zurück. Seitdem haben wir uns einen guten Ruf im Bereich Luxusverpackungen, Faltschachteln, Umschläge und Präsentationsmaterial aus Karton erworben. Schachteln, Mappen und Displays sind für uns wirklich kein Geheimnis mehr“, lacht Pieter Debucquoy. Durch die Übernahmen der Mitbewerber BDMO und Hellyn konnte das Unternehmen ein breites, sich ergänzendes Produktsortiment aufbauen.
Mit rund drei Millionen Kartons und Mappen pro Jahr stieß die bestehende Lagerstruktur jedoch zunehmend an ihre Grenzen. „Wir waren zu klein, und das wirkte sich auf die Logistikorganisation aus. Die Kapazität unserer beiden Lager und die Organisation mit statischen Regalen reichten nicht mehr aus. Wir verloren zu viel Zeit mit der Suche nach den richtigen Paletten. Das könnte alles viel effizienter sein“, schildert Debucquoy die Ausgangslage.

Verdichtung statt Vergrößerung: ein innovativer Ansatz
Lagerautomatisierung für kleine Flächen: Statt auf zwei getrennte Lagerflächen für Rohstoffe und Fertigprodukte zu setzen, entschied sich DUCAJU nach Analyse eines Logistikberaters für ein zentrales, kompaktes Lager am neuen Standort Meulebeke. „Wir wollten es so kompakt wie möglich halten, um nicht unnötig in den Brandschutz investieren zu müssen: 2.600 m² statt 5.000 m². Gleichzeitig musste auf dieser kleineren Fläche mehr Ware gelagert werden, ohne den logistischen Fluss zu beeinträchtigen. Das ist nicht selbstverständlich und außerdem möchten wir uns zu einem halb- oder vollautomatischen Lager entwickeln, das durch ein Warehouse Management System (WMS) gesteuert wird.“
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Durchgängige Expertise aus einer Hand
Die Realisierung dieses Konzepts übernahm SSI Schäfer. „Der Kunde hatte in seinem alten Lagern alles genau vermessen: von der Tragfähigkeit bis zu den Höhen der Regale. Das hat uns geholfen, die individuellen Bedürfnisse richtig einzuschätzen“, erinnert sich Steve Cautaert, Head of Sales Dynamic Systems bei SSI Schäfer.
„Das Schöne an diesem Auftrag war für uns die Kombination verschiedener Lagerlösungen, einerseits für Kleinteile und andererseits für Ware auf Paletten. In diesem Projekt kamen beide Welten zusammen und das machte es besonders interessant. Daher sieht man hier neben den klassischen statischen Regalen nun auch SSI LOGIMAT® Lagerlifte und Verschieberegale.“
Der Lagerlift SSI LOGIMAT wurde mit mehreren Bedienöffnungen auf zwei Etagen integriert – ein entscheidender Vorteil im Hinblick auf Wegeoptimierung und Prozessintegration. Debucquoy betont: „Es gibt nicht viele Anbieter, die diese Anlagen anbieten und installieren können. Daher war es für uns von Vorteil, dass SSI Schäfer sich um alles kümmern konnte, was zweifellos zu ihren Gunsten ausfiel.“
Lagerautomatisierung für kleine Flächen: Installationsphase und Inbetriebnahme
Die Installation erfolgte zügig und reibungslos. „Die Installation der Lagerlifte und Verschieberegale verlief völlig reibungslos“, berichtet Debucquoy. „Das beweist, dass die Wahl eines einzigen Partners die richtige war. Die kurzen Kommunikationswege, das Follow-up oder die Planung. Ich kann mich wirklich an keine größeren Probleme, Diskussionen oder Verzögerungen erinnern.“
Auch aus Sicht des Systemanbieters war die Umsetzung eine besondere Herausforderung: „Wir sprechen hier von SSI LOGIMAT Lagerliften und Verschieberegalen mit einer Höhe von fast 11 Metern. Die Montage der Aufzüge in den geplanten Schächten, mit nur 10 cm Spielraum um jede Anlage, war Präzisionsarbeit. Aber alles wurde pünktlich fertig und, was noch wichtiger ist, es funktioniert, wie es soll“, so Steve Cautaert.

Optimierter Zugriff und hohe Benutzerfreundlichkeit
DUCAJU konnte seine Abläufe durch die neue Lagerstruktur messbar verbessern. „Unsere Mitarbeiter finden die benötigten Kleinteile und Paletten jetzt ohne Probleme. Eine neue Umgebung und neue Anlagen sind immer gewöhnungsbedürftig. Aber die Verschieberegale und die Lagerlifte sind sehr benutzerfreundlich. Zum Beispiel funktioniert die Anzeige der Lagerlifte sehr intuitiv und man muss nichts programmieren. Das hat SSI Schäfer schon im Vorfeld für uns erledigt. Nur bei der Festlegung der Sicherheitsstufen – wer hat Zugriff auf welches Tablar im Lagerlift – haben sie uns geholfen.“
Auch die verwendeten Kunststoffbehälter stammen von SSI Schäfer. „Jetzt ist alles schön an seinem Platz und das Feedback ist einfach nur positiv.“
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Serviceverfügbarkeit als Sicherheitsfaktor
Neben dem reibungslosen Betrieb setzt DUCAJU auch beim Service auf Zuverlässigkeit. „Das Lager ist das schlagende Herz unseres Unternehmens. Wenn dort etwas kaputt geht, wirkt sich das sofort auf unsere Produktion aus. Um das Risiko von Ausfallzeiten zu minimieren, haben wir ein Service Level Agreement (SLA) abgeschlossen. Dies bietet uns nun zusätzlich Sicherheit.“
Der Blick ist auch langfristig auf Weiterentwicklung ausgerichtet: „Alles entwickelt sich weiter, also muss auch unsere Logistikorganisation mitwachsen können. Stellen Sie sich vor, dass sich bei einem Kommissionierauftrag sofort das richtige Regal öffnet, noch bevor ein Mitarbeiter oder ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTS) vor Ort ist. Dann gewinnen wir noch mehr Zeit. Das ist nichts Kurzfristiges, aber ich weiß, dass SSI Schäfer in Sachen Automatisierung noch einiges zu bieten hat. Vielleicht gibt es also in Zukunft eine Fortsetzung dieser guten Zusammenarbeit. Man weiß nie, was noch passiert.“