BU: 74 % der Führungskräfte geben an, dass ihre Unternehmen besser auf Naturkatastrophen vorbereitet sein müssten. 92 % der Unternehmen mit Notfallplänen können innerhalb von drei Tagen nach einer Katastrophe den Normalbetrieb wieder aufnehmen. 90 % der deutschen Führungskräfte sind überzeugt, dass KI die Krisenreaktion in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern wird. Grafik: Samsara
Das Krisenmanagement in Unternehmen steht auf dem Prüfstand: Der aktuelle State of Connected Operations (SOCO) Report – Plan, Act, Recover: Disaster Preparedness in Physical Operations von Samsara (NYSE: IOT) zeigt deutliche Lücken in der Krisenvorsorge auf. Die Studie basiert auf den Einschätzungen von 1.550 Fachleuten für Krisen- und Notfallmanagement aus sieben Ländern, darunter 250 Experten in Deutschland. Sie untersucht, wie gut Unternehmen auf Naturkatastrophen, Lieferkettenstörungen, zivilen Unruhen und Sicherheitsrisiken vorbereitet sind – und wie digitale Technologien künftig helfen könnten, diese Herausforderungen besser zu meistern.
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Ein Weckruf für das Krisenmanagement in Unternehmen
Der Bericht zeigt, dass die meisten Organisationen unzureichend auf größere Krisen vorbereitet sind. Nur sieben Prozent der Führungskräfte fühlen sich ausreichend gewappnet. Besonders in Deutschland liegt der Fokus auf der Vorbereitung auf zivile Unruhen und physische Sicherheitsstörungen – doch auch Lieferkettenabbrüche und Naturkatastrophen zählen zu den zentralen Risikofaktoren.
Lediglich 26 Prozent der deutschen Führungskräfte planen aktiv für Hochrisikogebiete, während 62 Prozent angeben, ihr Unternehmen sei „überhaupt nicht auf eine große Krise vorbereitet“. Diese Diskrepanz zwischen Risikoerkenntnis und tatsächlicher Handlungsfähigkeit verdeutlicht, dass Krisenmanagement in vielen Betrieben noch nicht den nötigen strategischen Stellenwert hat.



Fotos: Samsara
Fehlende Echtzeittransparenz als strukturelle Schwäche
Ein zentrales Problem besteht in der mangelnden Transparenz über kritische Ressourcen. Laut der Studie berichten 65 Prozent der Führungskräfte in Deutschland über unregelmäßig verfügbare Echtzeitdaten während Krisen. 79 Prozent sorgen sich um die Stabilität der Kommunikationssysteme im Ernstfall. Die Folgen sind gravierend: 85 Prozent der Unternehmen haben während vergangener Krisen finanzielle Verluste erlitten – vor allem, weil sie betriebsrelevante Assets nicht rechtzeitig lokalisieren konnten.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass fehlende Datenverfügbarkeit nicht nur Effizienzprobleme verursacht, sondern im Ernstfall zur Gefährdung von Menschen, Anlagen und Infrastruktur führen kann. Der Report spricht damit einen kritischen Punkt an: Die digitale Vernetzung physischer Betriebsabläufe ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit für unternehmerische Resilienz.


Fotos: Samsara
Technologische Lösungen und der Faktor Mensch
Die Befragten sehen technologische Innovationen als entscheidenden Hebel für die Zukunft. 90 Prozent der deutschen Führungskräfte sind überzeugt, dass künstliche Intelligenz (KI) das Krisenmanagement in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern wird. KI-gestützte Systeme könnten helfen, Frühwarnungen zu verbessern, Entscheidungen in Echtzeit zu treffen und Ressourcen gezielter einzusetzen.
Allerdings offenbart der Report auch hier eine Schwäche: 80 Prozent der befragten Führungskräfte sind besorgt, dass ihre Mitarbeitenden vor Ort nicht ausreichend geschult sind, um digitale Tools in Krisensituationen effektiv zu nutzen. Zwei Drittel (66 Prozent) sehen daher einen wachsenden Schulungsbedarf, insbesondere in Daten- und Technologiekompetenzen. Die zunehmende Häufigkeit von Katastrophen zwingt Unternehmen, ihre Belegschaften besser auf technologische Krisenbewältigung vorzubereiten.
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Der Blick von Samsara
Christina Dennstedt, Senior Sales Manager DACH bei Samsara, beschreibt die zentrale Herausforderung für das Krisenmanagement in Unternehmen prägnant: „Die größte Schwachstelle in Deutschland ist nicht nur das Wetter – es ist das Agieren im Blindflug, wenn Netzwerke ausfallen oder Routen blockiert sind.“ Sie ergänzt: „Viele Führungskräfte setzen auf KI, doch echte Resilienz entsteht erst durch vernetzte Betriebsabläufe, redundante Kommunikation und geschulte Teams. Wenn diese drei Faktoren zusammenspielen, können Unternehmen Menschen schützen, Lieferketten in Stunden statt Tagen umleiten und finanzielle Schäden begrenzen.“
Diese Aussagen machen deutlich, dass Technologie allein keine Resilienz schafft. Erst das Zusammenspiel aus digitaler Infrastruktur, funktionsfähiger Kommunikation und qualifizierten Mitarbeitenden kann Krisenfestigkeit in den Betriebsabläufen herstellen.
Ein Paukenschlag für das Krisenmanagement in der Wirtschaft
Die Ergebnisse des Berichts lassen sich als kleiner Paukenschlag für das deutsche Krisenmanagement interpretieren. Trotz moderner IT-Infrastruktur und umfassender Sicherheitskonzepte fehlt es vielfach an Echtzeitsteuerung, Datenintegration und Schulungsstrategien. Damit offenbart die Studie strukturelle Lücken, die im Ernstfall erhebliche Folgen für Lieferketten, Produktionsprozesse und die Sicherheit von Beschäftigten haben können.
Mit 74 Prozent der befragten Führungskräfte, die angeben, dass ihre Unternehmen besser auf Naturkatastrophen vorbereitet sein müssten, und 92 Prozent der Organisationen mit bestehenden Notfallplänen, die binnen drei Tagen wieder den Regelbetrieb aufnehmen können, zeigt sich ein ambivalentes Bild: Fortschritte sind erkennbar, doch die Grundlagen für nachhaltige Resilienz fehlen vielerorts.
Ausblick: Vernetzte Abläufe als Weg zur Resilienz
Der State of Connected Operations Report verdeutlicht, dass eine zukunftsfähige Krisenstrategie nicht ohne digitale Vernetzung auskommt. Unternehmen, die auf Konnektivität, KI und automatisierte Kommunikation setzen, schaffen die Grundlage für eine schnellere, koordinierte Reaktion auf unvorhersehbare Ereignisse.
Die Erkenntnisse von Samsara führen nach Ansicht des Unternehmens zu einer klaren Botschaft: Resilienz ist planbar – aber nur, wenn Organisationen die Verbindung zwischen Mensch, Maschine und Daten konsequent herstellen.
Weitere Erkenntnisse aus dem State of Connected Operations Report finden Sie hier: https://samsara.com/de/resources/state-of-connected-operations-disaster-preparedness