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Der Spezialist für Damenoberbekleidung aus Hilter am Teutoburger Wald wollte mit der Zertifizierung nicht nur wissen, wo er in puncto Nachhaltigkeit steht, sondern sich rechtzeitig auf die geplanten Vorschriften im Lieferkettengesetz der EU vorbereiten und den Weg für einen Nachhaltigkeitsbericht ebnen. Seit Jahren setzt das Familienunternehmen bereits Maßnahmen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit um (ökologisch, ökonomisch und sozial). Dazu zählen etwa die Installation von Photovoltaikanlagen auf Firmengebäuden, die Anschaffung von E-Fahrzeugen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden.

TÜV-geprüfte Nachhaltigkeitsaktivitäten

In den vergangenen zwei Jahren investierten die Niedersachen mit Unterstützung einer externen Agentur noch mehr Ressourcen als bisher in das Thema Nachhaltigkeitsverbesserungen. Dabei waren alle Abteilungen gefordert – vom Einkauf über die Produktion bis zur Logistik. Während des mehrtägigen Audits baten Prüfer von TÜV Rheinland nicht nur Führungskräfte und Mitarbeitende zum Interview, sondern führten auch Betriebsbegehungen zu Themen wie etwa Arbeitsschutz für ihren Abschlussbericht durch. Das Zertifikat gilt für drei Jahre. Jedes Jahr wird eine Prüfung durchgeführt.

Prozesssteuerung per cloudbasierter Software

Um die zahlreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten zu steuern, nutzt das Unternehmen das Modul (Corporate Social Responsiblity, kurz CSR) der Software OSCA von Setlog. Rabe Moden liefert jährlich rund vier Millionen Bekleidungsteile der Marken Rabe, Thomas Rabe, Lucia und LeComte in mehr als 25 Länder. In dem cloudbasierten Tool werden beispielsweise alle Zertifikate, Auditergebnisse, Rahmenverträge und Code-of-Conduct-Vereinbarungen verwaltet. Die wichtigsten Geschäftspartner und Lieferanten sind an das System angeschlossen. Auch die Bewertungen der Zulieferer führt Rabe Moden in dem System durch. „Die Software schafft die Transparenz, zeitraubende Nachfrage entfallen. Mit E-Mails oder Tabellenkalkulationsprogramm könnten wir die komplexen Prozesse gar nicht mehr beherrschen“, betont Bücker. In einem Jahr wird der Fortschritt erneut durch den TÜV Rheinland überprüft.

OSCA-Nutzung soll ausgebaut werden

Um keine schwarzen Schafe unter den Geschäftspartnern zu haben, reisen Firmenvertreter oder -beauftragte regelmäßig zu den Betrieben, decken eventuelle Missstände auf und setzen gegebenenfalls Fristen zur Nachbesserung – beispielsweise bei Brandschutzverstößen. Auch dieser Prozess wird in OSCA gesteuert. Rohwaren kauft Rabe Moden in der ganzen Welt ein mit dem Schwerpunkt Türkei, die Herstellung findet komplett außerhalb Deutschlands statt.

Das Familienunternehmen plant, künftig auch das externe Beschwerdemanagement über OSCA abzuwickeln und zusammen mit Experten von Setlog eine Automatisierung einzelner Prozesse umzusetzen. „Rabe Moden leistet einen wirklichen Beitrag zur Kontrolle und echten Steuerung nachhaltiger Fertigung, Waren sowie Dienstleistungen und sammelt nicht nur irgendwelche Daten. Wir sind stolz, bei diesen inhaltlich tiefen und durchgängigen Prüfungen die Softwareunterstützung zu liefern“, betont Ralf Düster, Vorstandsmitglied von Setlog.

Foto: Rabe Moden