Element Logic erhält den Auftrag zur Errichtung des Zentrallagers von winkler Logistik, Großhändler für Nutzfahrzeugersatzteile. Visualisierung: OX.11 Büro für Visualisierung und Kommunikation, Darmstadt
Intralogistiksysteme bilden heute das Fundament moderner Lager- und Distributionszentren. Im Zuge des Neubaus des Zentrallagers der winkler Unternehmensgruppe in Langenau bei Ulm setzt der Großhändler für Nutzfahrzeugersatzteile auf ein integriertes Automatisierungskonzept. Der Systemintegrator Element Logic übernimmt dabei die Rolle des Generalunternehmers . Ein Projekt, das exemplarisch zeigt, wie komplexe logistische Abläufe durch durchdachte Systemarchitektur effizient gesteuert werden können.
Projektauftrag und Zielsetzung
Nach einem intensiven Ausschreibungsverfahren beauftragte der Logistikdienstleister der winkler Unternehmensgruppe in Stuttgart Element Logic mit der Umsetzung der neuen Lagerinfrastruktur. Im künftigen Zentrallager sollen mehr als 200.000 Artikel rund um den landwirtschaftlichen Fuhrpark sowie Werkstatt- und Betriebsbedarf gelagert und kommissioniert werden.
Die Auftragsvergabe erfolgte auf Grundlage einer umfassenden Beratung, fundierter Referenzprojekte und präziser technischer Zusagen. Das Herzstück der Lösung bildet eine AutoStore-Anlage, die in der ersten Ausbaustufe 200.000 Behälter umfasst und später auf 273.800 Systembehälter erweitert werden kann. 120 R5-Roboter übernehmen Ein- und Umlagerungen und versorgen zunächst 22 KarussellPorts, später weitere 20, um hohe Kommissionierdurchsätze zu gewährleisten.
Ergänzend sind acht Transferzellen sowie vier Ports mit Förderkanälen integriert, die als Verdichtungsarbeitsplätze dienen. Eine rund fünf Kilometer lange Behälterförderanlage verknüpft sämtliche Komponenten und bildet das Rückgrat des Materialflusses. Für eine spätere Erweiterung sind bereits acht ConveyorPorts als Rahmen angelegt.
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Intralogistiksysteme: Vernetzte Systeme im Zusammenspiel
Die Behälterförderanlage transportiert die Auftragsbehälter in einen Konsolidierungspuffer und weiter entlang eines volumenreduzierenden Kartonverschließers und Etikettiermaschinen in den Versandbereich. Als Auftragskonsolidierungspuffer (AZP) installiert Element Logic in zwei Baustufen ein dreigassiges Shuttle-System mit rund 5.500 Stellplätzen und leistungsoptimierendem Doppelspielheber.
Darüber hinaus versorgt die Fördertechnik die Kommissionierarbeitsplätze am AutoStore über Kartonaufrichter mit Leerkartons und stapelbaren Behältern. Eine automatisierte Palettierlösung für nestbare Behälter komplettiert das System. Ein integriertes Kamerasystem identifiziert Behälter mit geringem Füllstand und verschachtelt sie während der Palettierung, um das Versandvolumen zu optimieren. Die Inbetriebnahme der Gesamtanlage ist für 2027 geplant.
Unternehmenshintergrund und Logistikleistung
Die winkler Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Großhändlern für Nutzfahrzeugersatzteile in Europa. Mehr als 1.600 Mitarbeiter betreuen Kunden an über 40 Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen, Tschechien und der Slowakei. Mit einem ausgefeilten Logistik- und Lieferkonzept bewegt das Unternehmen täglich rund 200 Tonnen Ware – eine logistische Leistung, die künftig durch das neue Zentrallager weiter konsolidiert wird.
Element Logic ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen, das sich auf intelligente Lagerautomatisierung spezialisiert hat. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 ist das Unternehmen auf über 950 Mitarbeiter in 30 Ländern angewachsen und hat sich als erster und nach eigenen Angaben weltweit führender AutoStore-Partner etabliert.
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Bedeutung für die Intralogistik
Die Realisierung des neuen Zentrallagers verdeutlicht, wie Intralogistiksysteme zur zentralen Schnittstelle zwischen Automatisierung, IT-Integration und operativer Effizienz werden. Element Logic agiert dabei nicht nur als technischer Integrator, sondern als strategischer Generalunternehmer, der sämtliche Gewerke und Schnittstellen aufeinander abstimmt.
Die Kombination aus AutoStore, Shuttle-System, Fördertechnik und Robotik zeigt, dass moderne Intralogistik ein Zusammenspiel vieler Disziplinen ist: Mechanik, Software, Sensorik und Prozesssteuerung greifen ineinander, um eine durchgängige Warenverfügbarkeit zu sichern.
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Ausblick und Einordnung
Mit dem GoLive-Betrieb ab 2027 wird das Zentrallager in Langenau zu einem Beispiel für skalierbare Intralogistiklösungen in der Ersatzteilbranche. Das Projekt zeigt zugleich, dass nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in der Logistik zunehmend auf der Integration leistungsfähiger Systeme basiert.
Intralogistiksysteme werden damit zum Bindeglied zwischen Effizienz und Zukunftsfähigkeit: Sie verknüpfen digitale Steuerung, physische Bewegung und strategische Planung und machen die Lagerlogistik zu einem zentralen Faktor unternehmerischer Resilienz.




