BU: Eine aktuelle Studie der Unitechnik Systems GmbH zeigt: Drei von vier Unternehmen wollen in den kommenden Jahren in Robotik investieren. Foto: Unitechnik

Robotik in der Intralogistik entwickelt sich zunehmend zu einem entscheidenden Faktor für effiziente und zukunftssichere Logistikprozesse. Laut der aktuellen Studie der Unitechnik Systems GmbH planen rund 75 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden Jahren Investitionen in robotergestützte Systeme. Die Gründe liegen auf der Hand: Der steigende Effizienzdruck, der akute Fachkräftemangel und der Wunsch nach stabilen, skalierbaren Prozessen machen Automatisierung zu einer logischen Konsequenz. Doch eine zentrale Frage begleitet diesen Trend: Wie gelingt die Integration von Robotiklösungen so, dass sie echten Mehrwert generieren?


Robotik in der Intralogistik
Eines der klassischen Einsatzgebiete der Robotik ist das Palettieren und Depalettieren. Foto: Unitechnik

Unitechnik-Studie gibt Einblicke in Strategien und Herausforderungen

Ende 2024 befragte Unitechnik mehr als 150 Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Branchen zu ihren Einschätzungen und Plänen rund um den Einsatz von Robotiksystemen in der Intralogistik. Neben Portal- und Knickarmrobotern wurden auch fahrerlose Transportsysteme (FTS) berücksichtigt. Das Ergebnis: Eine große Mehrheit sieht Robotik nicht nur als Trend, sondern als notwendige Entwicklung. Die Studie analysiert nicht nur den Status quo, sondern auch Erwartungen, Integrationshürden und praxisrelevante Erfolgsfaktoren.


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Einsatzfelder: Wo Robotik in der Intralogistik echten Nutzen bringt

Das größte Potenzial sehen die Unternehmen dort, wo manuelle Tätigkeiten zeitaufwendig, körperlich belastend oder schwer planbar sind. Vor allem in der Kommissionierung planen 42 Prozent der Befragten verstärkte Investitionen. Auch das Palettieren, Depalettieren und neuerdings die automatisierte Lkw-Beladung rücken in den Fokus. Robotiklösungen etablieren sich, weil sie Aufgaben übernehmen, die präzise wiederholt werden müssen – beim Greifen, Heben oder Navigieren. Flexibilität, Lernfähigkeit und Skalierbarkeit sind dabei entscheidend.


Robotik in der Intralogistik
Wer robotergestützte Systeme integrieren will, sollte nicht nur in Technologie investieren, sondern auch in Know-how. Grafik: Unitechnik

Technologieeinsatz schlägt Markenbekanntheit

Interessant ist die Bewertungskriterien der Teilnehmenden: Nicht Markenimage oder Design, sondern funktionale Eigenschaften wie einfache Konfigurierbarkeit (78 %), Updatefähigkeit (65 %) und robuste Bauweise (61 %) dominieren. Auch neue Anbieter – etwa aus Asien – konkurrieren zunehmend mit etablierten Marktteilnehmern. Besonders häufig genannte Technologien für die Robotik in der Intralogistik waren künstliche Intelligenz (76 %), kameragestützte Steuerung (72 %), Autonomie (47 %) sowie Kollaborationsfähigkeit (34 %).


Robotik in der Intralogistik
Für diese Tätigkeiten setzen Unternehmen bereits Robotersysteme ein oder planen entsprechende Investitionen. Grafik: Unitechnik

Integration ist die größte Herausforderung

Trotz der hohen Zustimmung zögern viele Unternehmen bei der Umsetzung robotischer Systeme. Der häufigste genannte Hemmschuh: hohe Investitionskosten (66 %). Hinzu kommen technische Hürden wie Schnittstellenprobleme, komplexe Sicherheitsanforderungen und organisatorische Aspekte. Denn Robotiklösungen müssen in bestehende Strukturen integriert werden – insbesondere an den Übergängen zwischen Lagerverwaltung, Fördertechnik und Roboter. Hier entscheidet sich, ob ein Projekt erfolgreich läuft.

„Die Einführung eines Robotiksystems ist kein isoliertes Vorhaben. Es gilt, Prozesse zu analysieren, Systeme zu vernetzen und die neue Technologie in den Betrieb zu integrieren.“


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Systemintegratoren sind die gefragtesten Partner

Die Unitechnik-Studie zeigt: Unternehmen setzen bei Robotikprojekten bevorzugt auf spezialisierte Systemintegratoren, gefolgt von Generalunternehmern. Roboterhersteller selbst spielen eine untergeordnete Rolle. Warum? Weil der Erfolg maßgeblich von einer durchdachten Integration in bestehende IT- und Materialflusssysteme abhängt. Laut Studie legen 69 Prozent der Befragten großen Wert auf fundierte Planungskompetenz, 74 Prozent auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, 45 Prozent wünschen sich einen festen Ansprechpartner, 44 Prozent einen Go-live mit umfassenden Tests, 53 Prozent erwarten guten Support, 38 Prozent eine Weiterentwicklung und 26 Prozent einen 24/7-Service.


Ganzheitlicher Materialfluss ist entscheidend für nachhaltigen Erfolg

Robotik in der Intralogistik entfaltet ihre Wirkung nur im Rahmen eines ganzheitlichen Materialflusskonzepts. Dazu gehört eine zentrale Softwarearchitektur, die alle Komponenten vernetzt. Das Unitechnik-eigene Lagerverwaltungssystem UniWare ist ein Beispiel: Es steuert Pick-and-Place-Roboter, fahrerlose Transportsysteme und Shuttle-Lager und ermöglicht eine zentrale Koordination. Die Erfahrung zeigt: Schnittstellen, Modularität und Skalierbarkeit sind essenziell – ebenso wie die kontinuierliche Betreuung durch erfahrene Partner.


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Robotik ist kein Ziel, sondern ein Mittel zur Transformation

„Robotik in der Intralogistik ist längst mehr als ein Trend. Sie entwickelt sich zur strategischen Antwort auf steigende Anforderungen an Effizienz und Flexibilität sowie auf den Fachkräftemangel.“ Die Unitechnik-Studie verdeutlicht, dass Unternehmen bereit sind, diesen Wandel zu gestalten – aber realistische Erwartungen, systemische Kompetenz und verlässliche Partner benötigen.

Robotik ist nicht die Lösung für jedes Problem, aber sie ist ein mächtiges Instrument zur Zukunftssicherung. Wer jetzt investiert – nicht nur in Technik, sondern auch in Know-how – wird profitieren.


Das kostenfreie Whitepaper mit allen Studienergebnissen und Handlungsempfehlungen finden Sie unter: unitechnik.com/logistiksysteme/robotik.html