BU: Zu viel Papierkram: Vertreter der Konsumgüterbranche wünschen sich laut einer Erhebung von Setlog von der neuen deutschen Regierung nichts mehr als den Abbau von Bürokratie. Foto: Scott Graham / unsplash
Eine aktuelle Blitzumfrage des SCM-Softwarespezialisten Setlog zeigt, dass Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich vor allem den Abbau bürokratischer Hürden als vordringliche Aufgabe der neuen Bundesregierung sehen. 85 Prozent der Befragten halten eine Verringerung der Bürokratie für die wichtigste wirtschaftspolitische Maßnahme. Die Umfrage basierte auf einem offenen Brief von mehr als 100 Wirtschaftsverbänden an die Regierung, aus dem die teilnehmenden Unternehmen ihre drei zentralen Anliegen priorisieren konnten.
Neben dem Bürokratieabbau rangiert das Thema Energiepreise an zweiter Stelle der Prioritätenliste. 61 Prozent der befragten Unternehmen fordern eine Senkung der Energiekosten, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. An dritter Stelle steht mit 42 Prozent die Forderung nach einer stärkeren Investition in Infrastruktur und Dienstleistungen. Besonders hervorgehoben wurden Verbesserungen in den Bereichen Straßen-, Schienen- und Luftverkehr sowie in der digitalen Verwaltung.
Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage auf Unternehmensentscheidungen
Die angespannte wirtschaftliche Situation führt dazu, dass Unternehmen bereits kurzfristige Maßnahmen in Erwägung ziehen. 55 Prozent planen einen Personalabbau, während 52 Prozent Preiserhöhungen in Betracht ziehen. 39 Prozent wollen neue Beschaffungsmärkte erschließen. Eine Produktions- oder Standortverlagerung in diesem Jahr erwägen hingegen nur 15 Prozent. Langfristig betrachtet, könnten jedoch 27 Prozent der Unternehmen eine Verlagerung ihres Standorts in Erwägung ziehen, falls sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessert.
Ergebnisse der Umfrage und Einschätzung von Setlog
„Die befragten Firmen aus unserem Kundenpool sind auf einem sehr hohen Niveau in puncto Prozessoptimierungen beziehungsweise Kostenreduzierung. Und sie nutzen Software-Tools auf dem neuesten Stand der Technik. Gerade deshalb muss die Politik die Meinung der Konsumgüterbranche und drohende Konsequenzen ernst nehmen. Deutschland braucht jetzt eine Wirtschaftswende. Und dieses Land mit seiner sozialen Marktwirtschaft muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden“, betont Setlog-Geschäftsführer Ralf Düster.
Die Blitzumfrage wurde unter 33 Geschäftsführern, Vorständen und Führungskräften aus dem Einkauf und Supply Chain Management führender Konsumgüterunternehmen durchgeführt. Die Mehrheit der befragten Unternehmen (52 Prozent) erzielt einen Jahresumsatz zwischen 50 und 500 Millionen Euro. 36 Prozent haben zwischen 250 und 1.000 Beschäftigte, während 27 Prozent über 1.000 Mitarbeiter zählen. Die Umfrage liefert ein aktuelles Stimmungsbild der Branche, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Repräsentativität.
„Dieses Land mit seiner sozialen Marktwirtschaft muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden.“
Ralf Düster, Setlog-Geschäftsführer
Zentrale wirtschaftspolitische Forderungen der Unternehmen
- Bürokratieabbau: Umfassende Reformen zur Vereinfachung administrativer Prozesse.
- Wettbewerbsfähige Energiepreise: Senkung der Energiekosten zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
- Steuerreformen: Anpassung der Unternehmens- und Arbeitnehmersteuern auf EU-Durchschnitt.
- Infrastrukturmaßnahmen: Ausbau von Transport- und Verwaltungsinfrastruktur auf europäisches Spitzenniveau.
- Arbeitsrechtliche Flexibilität: Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen zur Förderung flexibler Arbeitsmodelle.
- Freihandel und EU-Politik: Förderung neuer Handelsabkommen und kritische Überprüfung der EU-Institutionen und Zuständigkeiten.
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sowie weiterführende Informationen sind auf der Webseite von Setlog abrufbar.