BU: Leon Siebel-Achenbach (1. v. l., Fraunhofer IML) und Prof. Alice Kirchheim (2. v. r., Institutsleiterin am Fraunhofer IML) mit Vertreterinnen und Vertretern aus Daegu bei der MoU-Unterzeichnung am 18. März. Foto: Fraunhofer IML, Vinzenz Neugebauer
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Fraunhofer IML) und das südkoreanische Daegu Mechatronics & Materials Institute (DMI) haben eine internationale Forschungskooperation im Bereich KI-gestützter Robotiktechnologien gestartet. Ziel der Partnerschaft ist es, die globale Wettbewerbsfähigkeit beider Länder in der KI-Robotikbranche zu stärken und den gemeinsamen Zugang zu internationalen Märkten auszubauen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IML und dem DMI wird durch zahlreiche Workshops und gemeinsame Forschungsprojekte unterstützt. Diese Initiativen ermöglichen es den Forschern, aktuelle Herausforderungen in der Robotik zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel für ein solches Projekt könnte die Entwicklung eines Roboters sein, der in der Lage ist, in unstrukturierten Umgebungen autonom zu navigieren und dabei Objekte zu erkennen und zu klassifizieren. Diese Fähigkeit ist entscheidend für viele Anwendungen, einschließlich der Logistik, wo Robotik zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Am 18. März 2025 wurde in Dortmund eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet. Beteiligte Partner sind neben dem DMI und dem Fraunhofer IML auch die Stadt Daegu und der Global Robot Cluster (GRC). Die Kooperation konzentriert sich auf Forschung und Entwicklung im Bereich KI-basiertes Videolernen, eine Schlüsseltechnologie für zukünftige Robotersysteme.
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KI-basiertes Videolernen im Fokus der internationalen Zusammenarbeit
Zusätzlich wird ein spezielles Augenmerk auf die Implementierung von maschinellem Lernen gelegt, um die Objekterkennung zu verbessern. Machine Learning Algorithmen können genutzt werden, um Modelle zu trainieren, die Objekte in verschiedenen Umgebungen und Lichtverhältnissen erkennen. Ein konkretes Beispiel ist der Einsatz von Computer Vision Technologien, die in der Lage sind, Fehler in der Produktionslinie zu identifizieren und so die Effizienz zu steigern.
Ein weiterer Vorteil dieser Kooperation ist der Zugang zu Ressourcen und Fachwissen beider Institutionen. Das Fraunhofer IML bringt umfangreiche Erfahrung in der praktischen Anwendung von KI im Bereich Logistik und Robotik mit, während das DMI auf fortschrittliche Technologien in der Mechatronik spezialisiert ist. Durch den Austausch von Best Practices und die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien werden beide Partner in der Lage sein, ihre Marktposition zu stärken und innovative Lösungen zu schaffen.
Ein zentraler Bestandteil der Partnerschaft ist das gemeinsame Engagement in der Entwicklung von KI-Methoden für Objekterkennung, -identifikation und -klassifizierung in realen Anwendungsszenarien. Das Fraunhofer IML wird hierzu mit Unternehmen aus Daegu zusammenarbeiten, um die Leistungsfähigkeit und Präzision robotergestützter Systeme zu steigern. Der technologische Austausch soll laut den beteiligten Institutionen den Wissenstransfer zwischen führenden KI-Robotik-Institutionen aus Daegu und international anerkannten Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer IML beschleunigen.
Die Innovationszone wird auch ein Zentrum für Startups und Unternehmer sein, die im Bereich KI-Robotik tätig sind. Ziel ist es, eine dynamische Umgebung zu schaffen, in der neue Ideen und Technologien gefördert werden. Durch die Bereitstellung von Inkubationsprogrammen und Zugang zu Investoren sollen neue Unternehmen die nötige Unterstützung erhalten, um ihre Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen.
Ein Beispiel für eine vielversprechende Technologie könnte die Entwicklung von Robotern sein, die in der Lage sind, im Gesundheitswesen eingesetzt zu werden. Diese Robotersysteme könnten Patienten bei der Mobilität unterstützen oder sogar in der Therapie helfen, indem sie personalisierte Behandlungspläne auf Grundlage von gesammelten Daten erstellen. Solche Anwendungen könnten die Effizienz in der Gesundheitsversorgung erheblich verbessern und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten steigern.
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Bestandteil der „Daegu AI Robotics Global Innovation Special Zone“
Die unterzeichnete Vereinbarung ist ein integraler Teil des Projekts „Daegu AI Robotics Global Innovation Special Zone“, das im Mai 2025 startet. Diese Innovationszone nach koreanischem Vorbild verfolgt das Ziel, neue Produkte und Dienstleistungen durch regulatorische Erleichterungen schneller in den internationalen Markt zu bringen.
Das Modell erlaubt bevorzugte Genehmigungsverfahren, reduzierte regulatorische Hürden und globale Technologiedemonstrationen auf höchstem Standardniveau. Unternehmen, die sich innerhalb dieser Innovationszone ansiedeln, profitieren vom engen Schulterschluss mit Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer IML. Darüber hinaus wird die Innovationszone auch die Forschungsanstrengungen im Bereich der nachhaltigen Robotik fördern. Hierbei sollen Umweltauswirkungen von Robotersystemen minimiert und Ressourcen effizient genutzt werden. Ein mögliches Forschungsprojekt könnte zum Beispiel die Entwicklung von Robotern umfassen, die mit recycelbaren Materialien gebaut werden oder die in der Lage sind, ihre Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.
„Die Herangehensweise unserer koreanischen Partner ermöglicht es uns, technologische Entwicklungen schnell und mit geringem administrativem Aufwand zu implementieren und zu testen. Davon versprechen wir uns fundierte und in Realumgebungen erhobene hochwertige Forschungsergebnisse im Feld der KI-Robotik.“
Prof. Alice Kirchheim, Institutsleiterin am Fraunhofer IML
Der Austausch zwischen den Institutionen wird auch durch regelmäßige Konferenzen und Symposiums gefördert, bei denen Experten aus der ganzen Welt zusammenkommen, um aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich KI-Robotik zu diskutieren. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für Networking und den Austausch von Ideen und Innovationen, was für die Weiterentwicklung der Technologie von entscheidender Bedeutung ist.
Schließlich wird das Fraunhofer IML durch die Kooperation mit dem DMI auch die Möglichkeit haben, seine eigenen Forschungsergebnisse in einem internationalen Kontext zu validieren. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die entwickelten Technologien den globalen Standards entsprechen und auf internationalen Märkten wettbewerbsfähig sind. Die internationale Zusammenarbeit wird somit nicht nur die Forschung vorantreiben, sondern auch zur Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten führen.
Anwendungsszenarien: Autonomes Fahren, Situationsanalyse und KI-Modellentwicklung
Die Projektteams von DMI und Fraunhofer IML planen Demonstrationsforschung in verschiedenen Technologiebereichen: darunter die Weiterentwicklung autonomer Robotik, die Situationsbewertung in Echtzeitsystemen sowie die Verfeinerung KI-basierter Modelle, mit dem Ziel, häufige technische Herausforderungen in der KI-Robotik praxisnah zu lösen.
Die „Daegu Global Innovation Zone“ strebt darüber hinaus eine verbesserte Lebensqualität durch KI-Robotik in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, öffentlicher Transport und digitale Services an. Durch technologische Innovationen sollen neue Maßstäbe im urbanen Alltag gesetzt werden.
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Stadt Daegu und DMI setzen auf Deep-Tech-Innovation
„Diese Absichtserklärung mit dem Fraunhofer IML wird KI-Robotikunternehmen mit Sitz in Daegu als entscheidendes Sprungbrett dienen, um technologische Unabhängigkeit zu erlangen und zukünftige Branchentrends anzuführen. Aufbauend auf den Errungenschaften der regulierungsfreien Zone für mobile kollaborative Roboter und dieser Absichtserklärung mit einer globalen Institution werden wir uns bemühen, ein wichtiger Knotenpunkt für Forschung und Unterstützung bei der Förderung von Deep-Tech-Unicorns im Robotiksektor zu werden“, erklärte DMI-Direktor Song Gyu-ho anlässlich der Unterzeichnung.
Fraunhofer IML erwartet praxisnahe Forschungsergebnisse
„Die Herangehensweise unserer koreanischen Partner ermöglicht es uns, technologische Entwicklungen schnell und mit geringem administrativem Aufwand zu implementieren und zu testen. Davon versprechen wir uns fundierte und in Realumgebungen erhobene hochwertige Forschungsergebnisse im Feld der KI-Robotik“, so Prof. Alice Kirchheim, Institutsleiterin am Fraunhofer IML.