BU: Im Hamburger Hafen wurden im vergangenen Jahr 7,8 Millionen TEU umgeschlagen. Foto: HHLA
Das Jahr 2024 war von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten wirkten sich auf den Welthandel aus, während die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent sank. Trotz eines Rückgangs der industriellen Produktion um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Hamburger Hafen in diesem schwierigen Umfeld behaupten und den Containerumschlag steigern.
Positive Entwicklung im Containerumschlag
Der Hamburger Hafen verzeichnete einen Anstieg des Containerumschlags um 0,9 Prozent auf 7,8 Millionen TEU. Dabei entfielen 87 Prozent auf beladene Container, die einen Zuwachs von 1,2 Prozent auf 6,8 Millionen TEU verzeichneten. Diese Entwicklung zeigt, dass Verlader weiterhin auf Hamburg als zuverlässigen Logistikstandort setzen. Axel Mattern, Vorstand bei Hafen Hamburg Marketing (HHM), erklärte, dass der Hafen trotz schwieriger Marktbedingungen seine Resilienz unter Beweis stelle und insbesondere der hohe Anteil beladener Container die wirtschaftliche Bedeutung des Umschlags unterstreiche.
„Das Jahresergebnis zeigt, wie resilient sich der Hafen Hamburg im schwierigen Marktumfeld behauptet. Insbesondere der große Anteil des Umschlags beladener Container weist darauf hin, dass die Verlader den Hafen als einen verlässlichen Partner betrachten, der sich als starkes Glied in der globalen Logistikkette erweist. Zudem blickt der effiziente Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens auf ein erfolgreiches Jahr zurück.“
Axel Mattern, Vorstand bei Hafen Hamburg Marketing (HHM)
Wachsende Handelsverbindungen mit China, USA und Indien
Der Handel mit China, Hamburgs wichtigstem Handelspartner, legte 2024 um 0,7 Prozent auf 2,2 Millionen TEU zu. Auch die USA verzeichneten mit 685.000 TEU und einem Wachstum von 5,0 Prozent einen neuen Höchstwert. Indien als aufstrebender Markt steigerte seinen Containerumschlag um 2,1 Prozent auf 195.000 TEU. Gleichzeitig nahm der Umschlag mit Sri Lanka, einem bedeutenden Transhipment-Hub für den indischen Subkontinent, um 12,4 Prozent auf 140.000 TEU zu.
Bahn gewinnt an Bedeutung im Hinterlandverkehr
Die Bahn behauptete sich 2024 als wichtigstes Verkehrsmittel für den Hinterlandtransport. Insgesamt transportierte die Schiene 46,2 Millionen Tonnen (+1,3 %) und 2,6 Millionen TEU (+2,5 %). Der Containertransport per Bahn erreichte einen Marktanteil von 50,2 Prozent und überschritt damit erneut die 50-Prozent-Marke. Auch im tonnenbasierten Modal Split legte die Bahn zu, mit einem Anteil von 55,6 Prozent (+2,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023). HHM-Vorstand Axel Mattern betonte, dass diese Zahlen die führende Rolle des Hamburger Hafens als größter Eisenbahnhafen Europas unterstreichen.
Blick in die Zukunft: Wachstum trotz unsicherer Lage
Die internationale wirtschaftliche Lage bleibt volatil, und die Bundesregierung prognostiziert für 2025 lediglich ein geringes Wachstum von 0,3 Prozent. Dennoch zeigen neue Liniendienste, dass der Hamburger Hafen weiterhin attraktiv für Reedereien bleibt. Im Februar 2025 starteten beispielsweise ein Nord- und Südamerikadienst der Reedereien CMA CGM und ONE sowie ein neuer Indiendienst der Gemini Cooperation. Diese Entwicklungen könnten dem Hafen helfen, seine Position als zentrale Logistikdrehscheibe weiter zu stärken.

Grafik: HHLA