BU: Ein Scan genügt: Über die Logistikbuden-App erfassen Mitarbeitende den mit QR-Code versehenen Transportbehälter direkt im System. Foto: Logistikbude
Digitales Behältermanagement in der Batterielogistik schafft Transparenz und Sicherheit. Denn jeder verlorene Transportbehälter bedeutet Verlust – besonders in der Batterielogistik, wo Spezialbehälter für Lithium-Ionen-Akkus oder Bleibatterien schnell mehrere zehntausend Euro kosten können. Um diese Kosten zu vermeiden, setzt Emons Battery auf eine digitale Lösung: Gemeinsam mit der Logistikbude GmbH digitalisiert das Unternehmen die Verwaltung seiner Gefahrgutbehälter.
Mit Hilfe der Softwareplattform behält Emons Battery jederzeit den Überblick über Standort, Zustand und Nutzungsdauer seiner hochwertigen Ladungsträger. Das Ergebnis: Materialschwund wird von Beginn an ausgeschlossen, der Umlauf der Behälter wird planbar, und Kunden profitieren von einer präzisen Abrechnung auf Tagesbasis. „Die Kosten für Spezialbehälter können – je nach Einsatzzweck – mehrere zehntausend Euro betragen. Für viele Unternehmen sind diese Kosten nur schwer zu tragen“, erklärt Enrico Hermanny, Leitung Geschäftsbereich Emons Battery.

Neuer Geschäftsbereich: Batterielogistik als Wachstumsfeld
Mit der Gründung von Emons Battery im Jahr 2023 hat die Emons-Gruppe ihr Portfolio gezielt erweitert. Der neue Geschäftsbereich bündelt sämtliche Transport- und Entsorgungsprozesse rund um Lithium-Ionen- und Bleibatterien – von der Abholung über die Zwischenlagerung bis zur fachgerechten Entsorgung.
Die Einbindung in das internationale Netzwerk der Emons-Gruppe mit jahrzehntelanger Erfahrung in Transport und Logistik schafft die Basis, um ökologische und sichere Gefahrguttransporte anzubieten. Dabei steht der gesamte Lebenszyklus einer Batterie im Fokus – vom Neuprodukt über die Nutzung bis zum Recycling.
„In vielen Fällen kann der Behälter bereits innerhalb von 24 Stunden beim Kunden sein“, ergänzt Hermanny. Für Unternehmen, die Batterien transportieren oder entsorgen müssen, bietet Emons Battery damit eine komplette Lösung aus einer Hand: Bereitstellung des passenden Sicherheitsbehälters, Organisation des Transports und Anlieferung an zertifizierte Entsorgungsstellen.
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Spezialbehälter als Schlüsselfaktor für sichere Transporte
Der Transport von Batterien unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben. Nach den ADR-Richtlinien (Europäisches Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) müssen Batterien in zugelassenen, feuerfesten und geprüften Behältern befördert werden.
Diese Spezialbehälter sind nicht nur teuer, sondern auch schwer zu verwalten, da sie oft über längere Zeiträume an wechselnden Standorten im Umlauf sind. Emons Battery reagiert auf diese Herausforderung mit einem klaren Ziel: maximale Sicherheit bei minimalem Verwaltungsaufwand.
„Für Emons nimmt das Handling von Batterien eine zentrale Rolle innerhalb unserer Nachhaltigkeitsstrategie ein“, fügt Hermanny hinzu. „Mit unserem neuen Geschäftsbereich machen wir den sicheren Transport und das Recycling von Batterien einfacher zugänglich und leisten so einen Beitrag zu nachhaltigeren Prozessen.“

Transparenz durch Technologie: Logistikbude als Partner
Von Beginn an arbeitete Emons Battery eng mit der Logistikbude GmbH zusammen – einem Spezialisten für digitales Behältermanagement. Die Softwarelösung der Logistikbude bietet Echtzeit-Transparenz über jeden einzelnen Ladungsträger im Umlauf.
„Wir brauchten ein System, mit dem wir jederzeit wissen, wo sich unsere Behälter befinden“, erklärt Nico Möllers, Projektleiter Recycling und Waste Management bei Emons. „Deshalb haben wir die Logistikbude eingeführt – präventiv, damit Verluste gar nicht erst entstehen.“
Zum Start wurden zunächst zehn Behälter mit QR-Codes ausgestattet. Beim Transport werden diese Codes per App gescannt, wodurch Standort, Zustand und Nutzungsdauer automatisch dokumentiert werden. Diese Daten fließen in ein zentrales System, das den gesamten Behälterkreislauf digital abbildet.
„Besonders überzeugt hat uns die Einfachheit“, sagt Möllers. „Die Software war direkt einsatzbereit, erfordert keine aufwendige Implementierungsphase und erfüllt unsere Anforderungen damit genau.“
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Standardisierte Plattform, individuelle Anpassung
Für Philipp Hüning, Co-Founder und CEO der Logistikbude, bestätigt die Zusammenarbeit den Ansatz seines Unternehmens: „Mit der Logistikbude geben wir Kunden wie Emons Battery ein bestehendes System an die Hand, das dank standardisierter Prozesse und Funktionen sofort genutzt werden kann. Gleichzeitig können wir die Software flexibel an individuelle Anforderungen anpassen“, erklärt Hüning.
Bis heute hat Emons Battery dank der Plattform keinen einzigen Ladungsträgerverlust verzeichnet. Auch die Abwicklung mit Kunden wurde vereinfacht: Die Spezialbehälter können taggenau gemietet werden.
Hermanny erläutert: „Bei einer herkömmlichen Langzeitmiete zahlt man oft für Zeiträume, in denen die Behälter gar nicht genutzt werden. Dank der Software wissen sowohl wir als auch unsere Kunden genau, wie viele Tage die Ladungsträger im Einsatz sind.“
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Perspektive: Vom Scannen zur automatisierten Mengenbuchung
Mit der vollständigen Digitalisierung der Behälterverwaltung ist für Emons Battery die Grundlage gelegt, um künftig noch effizienter zu arbeiten. Möllers beschreibt den nächsten Schritt: „In fünf Jahren werden vermutlich tausende unserer Behälter im Einsatz sein. Dann wird das Scannen mit dem Handy zu aufwendig.“
Bereits jetzt arbeiten beide Unternehmen an Konzepten, wie sich die Verwaltung über automatisierte Mengenbuchungen und Sensorik weiter vereinfachen lässt. Die Logistikbude entwickelt ihre Plattform kontinuierlich weiter, um diese Anforderungen abzubilden. „Bereits jetzt gibt es Ideen und Ansätze, die wir in Zukunft implementieren können“, so Möllers.
digitales Behältermanagement in der Batterielogistik: Pooling als Zukunftsmodell
Das Projekt hat bei Emons Battery das Potenzial, über die Batterielogistik hinaus Wirkung zu entfalten. Hermanny erklärt: „Pooling ist ein riesiges Feld mit unterschiedlichen Anforderungen. Momentan sind wir mit unserem Bestand hundertprozentig auf Batterien ausgelegt, aber perspektivisch könnten wir das Konzept auch auf andere Spezialbehälter ausweiten, zum Beispiel auf Gasflaschen, kontaminierte Textilien oder andere sensible Güter.“
Mit der Verbindung von Behälterpooling, digitaler Transparenz und partnerschaftlicher Entwicklung schaffen Emons Battery und Logistikbude ein Modell, das zeigt, wie digitales Behältermanagement in der Batterielogistik einen messbaren Beitrag zu Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit leisten kann.




