BU: Deutlich effizienter dank Descartes pixi: Mit dem WMS konnte ESPAS die Produktivität der Auftragsabwicklung um 500 Prozent steigern. Foto: ESPAS

Das Thema Inklusion in der Logistik gewinnt an Bedeutung – nicht nur aus sozialer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Zwei Organisationen, die diesen Ansatz beispielhaft umsetzen, sind die Non-Profit-Organisation ESPAS in Zürich und der Inklusionsbetrieb Steinehelden in Kaiserslautern. Beide setzen auf das Warehouse Management System (WMS) Descartes pixi, um ihre Lager- und Versandprozesse zu modernisieren und gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen, die auf die individuellen Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden abgestimmt sind.

Die Descartes Systems Group, international tätiger Anbieter von Software-as-a-Service-Lösungen für Logistikunternehmen, versteht Technologie als Werkzeug für soziale Integration. „Organisationen wie ESPAS und Steinehelden leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Teilhabe, indem sie Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen und soziale Inklusion aktiv fördern. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Lösung zur Effizienz der Lagerprozesse sowie zur Zufriedenheit auf Seiten der Endkunden und Mitarbeitenden beitragen können“, sagt Dirk Haschke, Vice President & General Manager E-Commerce bei der Descartes Systems (Germany) GmbH.


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ESPAS: Teilhabe durch Technologie

ESPAS unterstützt Menschen mit körperlichen oder vorrangig psychischen Erwerbsbeeinträchtigungen beim Eintritt in die Arbeitswelt. Seit 2022 nutzt das Unternehmen das WMS Descartes pixi, um die Lagerverwaltung effizienter und zugänglicher zu gestalten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Verwaltung von rund 15.000 Stock Keeping Units (SKU) konnte deutlich verbessert, die Produktivität in der Auftragsabwicklung um 500 Prozent gesteigert werden. Doch der entscheidende Mehrwert liegt in der Teilhabe der Mitarbeitenden.

„Bei unseren Beschäftigten handelt es sich um Menschen, denen im ersten Arbeitsmarkt Barrieren begegnen, die aber ihre Kompetenzen und Motivation aktiv einbringen möchten. Mit der Lagersoftware von Descartes können sie eigenverantwortlich Kommissionieraufträge übernehmen, was unsere Prozesse verschlankt. Unsere Mitarbeitenden gewinnen dadurch an Selbstvertrauen und erleben echte Teilhabe“, erklärt Danja Klink, Bereichsleiterin Dienstleistungen von ESPAS.


Inklusion in der Logistik
Mit Descartes pixi wickelt der Onlineshop Steinehelden sein tägliches Versandvolumen von rund 300 Paketen effizient ab. Foto: Steinehelden – Gemeinnützige Integrationsgesellschaft Kaiserslautern mbH

Einfache Nutzung stärkt Selbstständigkeit

Inklusion in der Logistik setzt voraus, dass Systeme intuitiv bedienbar und barrierearm sind. Genau hier liegt die Stärke des WMS. „Unsere Mitarbeitenden haben meist keinen logistischen Background. Mit dem WMS von Descartes können sie die Artikel kommissionieren, ohne ein fundiertes Verständnis der Hintergrundprozesse zu benötigen“, so Danja Klink.

Das System ermöglicht zudem eine flexible Einsatzplanung: „Dank Descartes pixi kann jeder Mitarbeitende an allen Aufträgen arbeiten. Das ist für uns besonders wichtig, da es im Kontext psychischer Erkrankungen immer zu kurzfristigen Ausfällen kommen kann. Deshalb beschäftigen wir bewusst mehr Mitarbeitende als in der Logistik üblich, um flexibel auf individuelle Bedürfnisse und kurzfristige Ausfälle reagieren zu können.“

Durch die Digitalisierung der Prozesse wurden Fehlerquoten reduziert, manuelle Kontrollen überflüssig und die Selbstorganisation gestärkt. Technologie wird so zum Hebel für Vertrauen – nicht nur zwischen Mensch und Maschine, sondern auch im Team.


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Steinehelden: Inklusion als Betriebskonzept

Auch die Steinehelden, ein 2018 gegründeter Onlineshop für LEGO®-Produkte, verfolgen diesen Ansatz. Der Inklusionsbetrieb der Gemeinnützigen Integrationsgesellschaft Kaiserslautern mbH (iKL) nutzt Descartes pixi seit Anfang 2025, um täglich rund 300 Pakete effizient zu bearbeiten.

„Der Logistik- und Auftragsabwicklungsbereich bildet das Herzstück von steinehelden.de. Besonders in Hochphasen um Ostern oder Weihnachten profitieren wir von der optimierten Abwicklung, die Descartes pixi uns ermöglicht“, sagt David Lyle, Geschäftsführender Vorstand der iKL.

Das Unternehmen beschäftigt rund 20 Mitarbeitende mit und ohne Beeinträchtigung. Die Arbeitsabläufe werden gezielt auf individuelle Voraussetzungen abgestimmt: „So kommissionieren kleinwüchsige Mitarbeitende ausschließlich Produkte, die innerhalb ihrer Reichweite gelagert sind und gehörlose sowie autistische Teammitglieder profitieren von der klaren, visuellen Benutzeroberfläche“, so David Lyle. „Das vereinfacht nicht nur die Prozesse spürbar, sondern erhöht auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und verringert Fehlerquoten. So konnten wir langfristig die Servicequalität für unsere Kundinnen und Kunden verbessern.“


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Wissen weitergeben: Lernen im eigenen System

Auch das Schulungskonzept folgt dem Gedanken der Teilhabe. „Unsere Beschäftigten wurden durch Descartes im Train-the-Trainer-Prinzip in die Nutzung der Software eingearbeitet. Inzwischen geben sie ihr Wissen selbstständig an neue Team-Mitglieder weiter, was das Vertrauensverhältnis untereinander stärkt“, berichtet Danja Klink.

David Lyle ergänzt: „Wir schätzen den persönlichen und lösungsorientierten Support von Descartes pixi sehr. Probleme werden schnell identifiziert und individuell gelöst – immer mit dem Ziel, unsere Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen.“

Inklusion in der Logistik als Zukunftsstrategie

Die Beispiele von ESPAS und Steinehelden zeigen: Inklusion in der Logistik ist mehr als ein sozialer Ansatz – sie ist Teil einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Wenn Technologie so gestaltet wird, dass sie Menschen befähigt statt ersetzt, entsteht echter Mehrwert.

„Kunden wie Steinehelden und ESPAS stehen beispielhaft für das Zusammenspiel aus Digitalisierung, Effizienz und gelebter Inklusion. Dabei zeigt unsere Software, wie moderne Technologien dabei helfen, soziale Verantwortung aktiv in den Unternehmensalltag zu integrieren“, betont Dirk Haschke.

Inklusion wird so zu einem messbaren Faktor für Stabilität, Innovation und Menschlichkeit – und zu einer Richtung, in die sich die Logistikbranche zunehmend bewegt.