BU: Logistik Software für den gesamten innerbetrieblichen Materialfluss. Foto: Cosys Ident GmbH

Digitales Materialfluss­management sorgt dafür, dass der gesamte innerbetrieblicher Materialfluss reibungslos läuft, transparent und digital gesteuert – von der ersten Warenannahme bis zur letzten Zustellung innerhalb des Unternehmens. Es ist dieser Gedanke, der zunehmend in Logistikabteilungen diskutiert wird, wenn Lager-, Versand- und Intralogistikprozesse miteinander verzahnt werden sollen. Viele Unternehmen kennen das: Waren kommen an, werden in unterschiedliche Lagerbereiche verteilt, Artikel müssen für die Produktion oder den Versand kommissioniert werden und nicht zuletzt gilt es, interne Sendungen – ob Pakete, Dokumente oder Werkzeuge – sicher an ihren Bestimmungsort zu bringen. Dabei treten oft Herausforderungen auf: Fehlende Transparenz, lange Suchzeiten, manuelle Dokumentationen oder ungenaue Bestandsdaten. Die Einführung eines ganzheitlichen Ansatzes für digitales Materialflussmanagement zielt genau auf diese Problemfelder ab.


Weitere Informationen zum Thema Informationslogistik: Ladungsträgermanagement automatisieren: Michael ten Hompel investiert in die Logistikbude


Faktenkern: Was bedeutet digitales Materialfluss­management?

Das Schlüsselwort „Digitales Materialfluss­management“ steht für die durchgängige Abbildung, Steuerung und Überwachung sämtlicher Material- und Informationsflüsse im Unternehmen – von Wareneingang über Lagerung und Kommissionierung bis zur internen Verteilung. Eine moderne Logistiksoftware erfasst nicht nur Warenbewegungen, sondern digitalisiert auch Lademittelbewegungen, sodass Unternehmen stets wissen, wo sich Paletten, Gitterboxen oder Container befinden. Gleichzeitig wird die interne Paketzustellung abgebildet: Pakete werden erfasst, an den Empfänger übergeben und quittiert – alles digital und ohne Medienbruch. Damit bietet die Lösung nicht einfach ein weiteres Lagerverwaltungssystem, sondern eine voll integrierte Plattform, die alle Prozesse der innerbetrieblichen Logistik verbindet und so Komplexität reduziert.

Im klassischen Ansatz werden heute häufig verschiedene Systeme parallel genutzt – zum Beispiel Lagerverwaltung, Transport-Tracking oder interne Distribution – was hohe Kosten und Schnittstellenprobleme nach sich zieht. Eine alternative Strategie im digitalen Materialflussmanagement ist es, alle Funktionen in einer einzigen modularen Softwarelösung zu bündeln. Mobile Endgeräte wie Smartphones oder MDE-Terminals ermöglichen Mitarbeitenden einfaches, schnelles Arbeiten; eine zentrale Plattform sorgt dafür, dass alle Daten in Echtzeit synchronisiert und ausgewertet werden.


Digitales Materialfluss­management eröffnet Unternehmen eine durchgehende Transparenz und Steuerung ihrer innerbetrieblichen Logistikprozesse – von Warenannahme über Kommissionierung bis zur internen Zustellung.

Digitales Materialfluss­management: Stimmen aus der Praxis

Softwaresysteme sollen das digitale Materialflussmanagement erleichtern. Wie zum Beispiel die Logistik-Software von COSYS Ident GmbH. Dabei handelt es sich laut Anbieter nicht nur um ein weiteres Lagerverwaltungssystem, „sondern um eine vollintegrierte Lösung, die alle Prozesse Ihrer innerbetrieblichen Logistik vereint und so Komplexität auf ein Minimum reduziert.“ Dabei gehe es nicht um eine punktuelle Optimierung einzelner Teilprozesse, sondern um ein umfassendes Konzept zur Steuerung des gesamten Materialflusses.

„Die Lösung erfasst nicht nur Warenbewegungen, sondern digitalisiert auch Lademittelbewegungen – damit wissen Sie immer, wo sich Paletten, Gitterboxen oder Container gerade befinden“, sagt der Anbieter und unterstreicht damit den Anspruch auf Echtzeit-Transparenz über Behälter- und Lademittelbewegungen, was insbesondere für das interne Bestands- und Asset-Management relevant ist.
Interne Paketzustellungen würden dabei einfach und sicher organisiert: Pakete werden erfasst, an den Empfänger übergeben und quittiert – alles digital und ohne Medienbruch.

Dies zeigt, wie sich interne Logistik-Teilprozesse wie Paket- und Dokumentenzustellung in das Gesamtbild des digitalen Materialflussmanagements einfügen.
Bislang nutzen laut COSYS jedoch viele Unternehmen verschiedene Systeme für Lagerverwaltung, Transport und Sendungsverfolgung – oft ein Flickenteppich mit hohen Kosten und Schnittstellenproblemen. Klassische Systemlandschaften mit Medienbrüche, Silos und redundante Daten würden schnell zum Problem. Das Ziel des digitalen Materialflussmanagements ist in diesem Sinn die Entflechtung dieser Strukturen. „COSYS bündelt alle Funktionen in einer einzigen Software, die modular aufgebaut und individuell anpassbar ist“, heißt es beim Softwareanbieter. „Über mobile Geräte wie Smartphones oder MDE-Terminals können Mitarbeitende einfach und schnell arbeiten, und die zentrale COSYS Plattform sorgt dafür, dass alle Daten in Echtzeit synchronisiert und ausgewertet werden.“


Weitere Informationen zum Thema Informationslogistik: Digitale Palettenverwaltung: PaLog und Logistikbude stärken die Kreislaufwirtschaft


Bedeutung für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft

Das Konzept des digitalen Materialflussmanagements steht exemplarisch für die umfassende Logistik-Digitalisierung, wie sie in Fachkreisen unter dem Begriff Logistik 4.0 diskutiert wird. Diese Transformation umfasst Vernetzung, Automatisierung und Echtzeitfähigkeit von Prozessen. Die zunehmende Verknüpfung von digitalen Steuerungs- und Informationssystemen im innerbetrieblichen Materialfluss schafft bessere Entscheidungsgrundlagen und stärkt die Resilienz von Wertschöpfungsketten. Aus wirtschaftlicher Sicht ermöglicht eine solche Softwarelösung, systemübergreifend Bestände zu synchronisieren, Versorgungslücken zu verhindern und damit Kosten im Materialhandling zu reduzieren.

Zudem trägt ein zentral gesteuertes System zur Minimierung von Schnittstellenproblemen bei und erleichtert die Auswertung von Kennzahlen und KPIs. Gesellschaftlich gewinnt das Thema an Bedeutung vor dem Hintergrund von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz: Werden Lademittelbewegungen besser nachvollziehbar und Inventurbestände präziser geführt, verringert sich der Ausschuss und die Lagerhaltung wird effizienter.

Ausblick: Perspektiven für das digitale Materialfluss­management

Die Zukunft des digitalen Materialflussmanagements liegt in der weiteren Integration von Technologien wie Internet der Dinge (IoT), mobilen Endgeräten, Sensorik und cloudbasierten Plattformen. Unternehmen sollten prüfen, wie sie modulare Systeme einführen können, die mitwachsen und sich flexibel an neue Anforderungen anpassen lassen. Entscheidend bleibt, dass Mitarbeitende eingebunden und Prozesse konsequent digital abgebildet werden – nur so entsteht die erwünschte Transparenz und Steuerungsfähigkeit. Zugleich sollte der Blick über einzelne Materialflüsse hinausgehen: Wie lässt sich das digitale Materialflussmanagement mit Transport-, Versand- und Lieferkettenprozessen vernetzen, sodass ein durchgängiges System entsteht? Diejenigen Unternehmen, die diesen Schritt vollziehen, schaffen eine Grundlage für agiles Intralogistik-Handeln und etablieren ein Steuerungsmodell, das auf Daten, Mobilität und Echtzeit-Transparenz basiert.

Mit der konsequenten Ausrichtung auf digitales Materialflussmanagement gelingt es, den innerbetrieblichen Materialfluss nicht länger als statischen Ablauf zu betrachten, sondern als dynamisches Netzwerk, das analysiert, gesteuert und optimiert werden kann – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil in Zeiten steigender Anforderungen an Flexibilität und Effizienz.