BU: Eine Anwenderzufriedenheitsanalyse von techconsult zeigt, welche Anbieter von Warehouse Management Systemen die Anforderungen ihrer Kunden am besten erfüllen. Grafik: techconsult

Lagerautomatisierung hat sich in den vergangenen Jahren von einem Innovationsthema zu einem integralen Element moderner Lager- und Logistikstrukturen entwickelt. Wo früher eine WMS-Lösung primär Bestände verwaltete, sind heute Systeme im Einsatz, die als strategische Hebel für Effizienz, Transparenz und Kundenzufriedenheit dienen. Im Anschluss an diese Entwicklung wurden im Rahmen einer Anwenderzufriedenheitsanalyse die führenden WMS-Anbieter im deutschsprachigen Markt untersucht — das Ergebnis macht deutlich: Die Anforderungen an moderne Lagerlogistik haben sich grundlegend gewandelt.


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Lagerautomatisierung: Neuer Anspruch an WMS-Lösungen

Mit Blick auf Digitalisierung, Fachkräftemangel und wachsende Kundenerwartungen zeigen sich mehrere zentrale Trends in der Lagerwirtschaft. So lassen sich durch Automatisierung Prozesse optimieren, die Produktivität steigern und die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Spediteuren verbessern. Ein leistungsfähiges Warehouse-Management-System wird somit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Marktstudien belegen, dass unter anderem die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) sowie Robotik und IoT-Vernetzung künftig einen größeren Raum einnehmen werden.


Lagerautomatisierung
Grafik: techconsult

Ergebnisse der Nutzerstudie

Die aktuelle Untersuchung PUR DS 2026 zeigt auf dem deutschsprachigen Markt, dass insbesondere drei Anbieter im Bereich Warehouse Management herausragen: Logistische Informationssysteme AG (LIS), Jungheinrich und proLogistik Group erzielen dort die höchsten Kundenzufriedenheitswerte. Entscheidend für ihren Erfolg sind drei Faktoren: Technologische Innovation, konsequente Kundenorientierung sowie ein kompetentes Service-Team. Nutzer profitieren demnach nicht nur von leistungsstarken Lösungen, sondern von Systemen, die intelligente Lagerverwaltung ermöglichen.

Beispielsweise ermöglicht der Einsatz von KI im Materialfluss die Selbstoptimierung von Prozessen: Leerflächen werden reduziert, Laufwege verkürzt und Zugriffe beschleunigt. Zudem tragen Transparenz bei Warenbeständen und -bewegungen sowie eine schnelle, fehlerfreie Auftragsabwicklung zur hohen Zufriedenheit bei. Dennoch bleiben Optimierungspotenziale: „Optimierungspotenziale gibt es noch in Bezug auf intuitive Bedienbarkeit sowie Reporting und Analyse Tools.“ zieht die Studie kritisch Bilanz.

Weitere Anbieter von Warehouse Management Software, die im Bereich „Champions“ eine hervorragende Platzierung erzielen, sind unter anderem Oracle Corporation, S&P Global, Arvato Supply Chain Solutions und Acteos GmbH.


Lagerautomatisierung
Grafik: techconsult

Bedeutung für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft

Die Beobachteten Entwicklungen zeigen: Lagerautomatisierung ist kein isoliertes IT-Projekt mehr, sondern ein integraler Bestandteil der Supply-Chain-Strategie. Für Unternehmen heißt das: Wer Prozesse im Lager nicht unter den heutigen Bedingungen optimiert, riskiert Wettbewerbsnachteile. Gleichzeitig öffnet sich ein Feld für Forschung und Technologieentwicklung: Wie lassen sich intuitive Bedienkonzepte gestalten? Welche Reporting- und Analyse-Tools ermöglichen eine valide Entscheidungsbasis? Und nicht zuletzt: Wie kann nachhaltige Lagerstrategie Teil dieser Automatisierung sein?

Aus wirtschaftlicher Sicht lassen sich durch intelligente Systeme nicht nur Kosten senken, sondern auch Mitarbeiterressourcen besser einsetzen. Angesichts des Fachkräftemangels ist dies von besonderer Relevanz. In gesellschaftlicher Hinsicht trägt eine verbesserte Lagerlogistik dazu bei, dass Lieferketten robuster und resilienter werden – ein Aspekt, der in Zeiten globaler Unsicherheiten zunehmend Bedeutung gewinnt.

Ausblick

Der Blick nach vorne zeigt: Lagerautomatisierung wird weiter an Dynamik gewinnen. Technologien wie KI, IoT und Robotik entwickeln sich fortlaufend weiter – und damit steigen die Anforderungen an Anbieter wie Anwender gleichermaßen. In den kommenden Jahren wird entscheidend sein, ob Unternehmen neben der technologischen Installation auch Bedienfreundlichkeit, flexible Reporting-Werkzeuge und strategische Ausrichtung mitdenken. Wer hier frühzeitig ansetzt, kann Lagerprozesse nicht nur effizienter gestalten, sondern für die zukünftige Logistikordnung mitprägen.

Damit liegt die Herausforderung nicht allein in der Auswahl eines passenden Systems, sondern in der erfolgreichen Integration in unternehmensweite Logistik- und Supply-Chain-Prozesse. Lagerautomatisierung wird so zur Brücke zwischen operativer Exzellenz und strategischem Wettbewerb — und bleibt damit ein zentrales Thema für Forschung, Industrie und Management.

Über die Studie
An der von techconsult durchgeführten Kundenzufriedenheitsanalyse, dem „Professional User Rating Digital Solutions 2026“ (PUR-DS), haben über 4.390 Anwendungsexpertinnen und -experten teilgenommen. Sie bewerteten Softwarelösungen und deren Anbieter anhand von mehr als 60 Einzelkriterien pro Softwarebereich. Neben dem Warehouse-Management standen dabei auch Themenfelder wie Transportmanagement, eCommerce, Warenwirtschaft, Purchase-to-Pay, Vertragsmanagement und Qualitätsmanagement im Fokus.
Über die techconsult GmbH
Seit über 30 Jahren gilt techconsult als etabliertes Research- und Analystenhaus und als verlässlicher Partner für Anbieter und Nachfrager digitaler Technologien und Services. Das Institut führt jährlich mehr als 35.000 Interviews mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Verwaltung, mit Lösungsanwendern sowie Technologie- und Serviceanbietern durch. Diese Datengrundlage bildet die Basis für neutrale Analysen, Marktbewertungen und strategische Empfehlungen.
Auf dieser Grundlage unterstützt techconsult Unternehmen dabei, ihre digitale Standortbestimmung vorzunehmen und fundierte strategische Planungen zu treffen. Auch in konkreten Sourcing-Prozessen liefert die Methodik des Hauses belastbare Entscheidungsgrundlagen – immer auf Basis datengestützter Fakten. Für Anbieter digitaler Lösungen eröffnet die Arbeit der Analysten zusätzliche Perspektiven: Sie profitieren bei der Entwicklung und Umsetzung individueller Go-to-Market-Strategien sowohl strategisch als auch taktisch von der marktorientierten Expertise des Analystenteams und dem breiten Netzwerk von tc-Partnern.