BU: Fast 60 Prozent der befragten Fahrer in Deutschland hatten im letzten Jahr einen Beinahe-Unfall wegen Ablenkung – doch smarte Technologien und klare Richtlinien können das ändern. Das zeigt der aktuelle Bericht „Hinter dem Lenkrad“ von Samsara. Foto: Samsara

Gefahrenvermeidung durch KI im Straßenverkehr rückt in den Fokus der Sicherheitsdebatte. Eine aktuelle Studie von Samsara Inc. macht deutlich, dass Ablenkung am Steuer nach wie vor ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Fast 60 Prozent der befragten gewerblichen Fahrer in Deutschland erlebten im vergangenen Jahr einen Beinahe-Unfall aufgrund von Ablenkung. Der Bericht „Hinter dem Lenkrad“ beleuchtet Ursachen, technologische Gegenmaßnahmen und unternehmerische Handlungsfelder zur Prävention.


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Smartphone, soziale Medien und dienstliche Kommunikation als Hauptursachen

Gefahrenvermeidung durch KI: Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 1.550 Fahrern, davon 250 aus Deutschland. Ergebnis: 70 Prozent der Befragten fühlen sich regelmäßig durch private Mobilgeräte abgelenkt. Hauptursachen sind das Lesen und Senden von Nachrichten (32 Prozent), Telefonieren (31 Prozent) und das Scrollen in sozialen Netzwerken (29 Prozent). Doch nicht nur private Nutzung, sondern auch dienstliche Anforderungen führen zu Ablenkung: 56 Prozent der Fahrer nutzen ihr Mobiltelefon für arbeitsbezogene Aufgaben während der Fahrt.


Gefahrenvermeidung durch KI
Grafik: Samsara

Arbeitsbedingungen als Sicherheitsfaktor: Fahrer fordern digitale Unterstützung

Die Befragten wünschen sich gezielte Unterstützung durch den Arbeitgeber. 46 Prozent fordern verbesserte Kommunikationssysteme, die berufsbedingte Unterbrechungen reduzieren. 43 Prozent plädieren für klare Richtlinien, bei denen die Sicherheit Vorrang vor Termindruck hat. 41 Prozent halten eine optimierte Navigation für hilfreich. Das zeigt: Wer Ablenkung vermeiden möchte, muss auf durchdachte Prozesse und geeignete Technologien setzen.


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KI-Systeme und Dashcams als praxisnahe Präventionsinstrumente

Gefahrenvermeidung durch KI im Straßenverkehr zeigt sich vor allem in der Früherkennung kritischer Situationen. 49 Prozent der Fahrer sehen in KI-gestützten Echtzeitsystemen zur Verhaltensanalyse den wichtigsten technologischen Ansatz zur Unfallvermeidung. Dashcams mit visueller und akustischer Feedbackfunktion fördern ein reflektiertes Fahrverhalten. 96 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Auswertung des eigenen Fahrverhaltens geholfen hat, sich ihrer Ablenkung bewusster zu werden.


Gefahrenvermeidung durch KI
Grafik: Samsara

Wertschätzung statt Sanktionierung: Fahrerbindung durch Sicherheitskultur

Die Samsara-Studie zeigt, dass Sicherheit nicht nur Unfälle verhindert, sondern auch die Mitarbeiterbindung stärkt. 80 Prozent der Befragten würden ihrem Unternehmen treu bleiben, wenn dieses aktiv ihre Sicherheit fördert. 86 Prozent sprechen sich für positive Verstärkung wie Anerkennung und Anreize aus, anstatt für rein überwachende Maßnahmen.

Gefahrenvermeidung durch KI: Digitales Fahrtraining fördert eigenverantwortliches Handeln

91 Prozent der befragten Fahrer erhalten regelmäßig Schulungen, 94 Prozent erkennen deren Nutzen für ihr Fahrverhalten. Besonders beliebt sind digitale Schulungsplattformen: 64 Prozent bevorzugen sie gegenüber klassischen Formaten. Das unterstreicht die Relevanz technologiegestützter Weiterbildung in der Logistikbranche.


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Intelligente Kommunikation und Navigation statt Reizüberflutung

Die gewünschten Verbesserungen reichen über Dashcams hinaus: 49 Prozent der Fahrer fordern optimierte Kommunikationssysteme für weniger Ablenkung. Ebenso gefragt sind präzisere Navigationslösungen, die Irrfahrten und unnötige Routenänderungen vermeiden. Ziel ist es, Technologien so zu gestalten, dass sie den Fahrer unterstützen, nicht ablenken.


Gefahrenvermeidung durch KI
Grafik: Samsara

Politik in der Verantwortung: Sicherheitstechnologie gesetzlich verankern

Auch regulatorisch sehen Fahrer Nachholbedarf: 58 Prozent sprechen sich für verpflichtende Warnsysteme in Fahrerkabinen aus. Die Politik könnte mit klaren gesetzlichen Standards die Verbreitung sicherheitsrelevanter Technologien beschleunigen und Unternehmen sowie Fahrer bei der Umsetzung entlasten.

Fazit: KI-gestützte Sicherheitslösungen bieten großes Potenzial für die Logistikbranche

Gefahrenvermeidung durch KI im Straßenverkehr erfordert ein ganzheitliches Konzept aus smarter Technologie, klaren Richtlinien und positiver Sicherheitskultur. Die Samsara-Studie belegt, dass Fahrer bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wenn ihnen die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen. Mit KI, Dashcams und digitalem Coaching können Unternehmen nicht nur ihre Unfallzahlen senken, sondern zugleich die Fahrerzufriedenheit und -bindung deutlich steigern. Die Zukunft der Fahrersicherheit ist digital, datenbasiert und partnerschaftlich gestaltet.

Den kompletten Bericht können Sie hier herunterladen: https://samsara.com/de/resources/state-of-connected-operations-distracted-driving